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Posts mit dem Label "Gedanken" werden angezeigt.

Ich versteh' nur Bahnhof

Heute las ich eine Meldung, in der es um den russischen "Weltraumbahnhof" geht. Klar, ich wusste, was gemeint ist und das weiß wohl auch jeder andere. Trotzdem wundere ich mich - und das nicht erst seit heute - warum viele Knotenpunkte, die irgendetwas mit Beförderung zu tun haben, als "Bahnhof" bezeichnet werden. Der klassische Bahnhof, also das Gebäude mit Bahnsteigen und Gleisen, hat etwas mit Zügen und EisenBAHN zu tun. Deswegen ist es ein "Bahnhof". Wenn nun aber keine Eisenbahnen, sondern Busse von einer überdachten Ansammlung von Bushaltestellen abfahren, dann ist das ein "Busbahnhof". Aber warum? Wir fahren doch in der Regel mit dem Bus und nicht mit der Busbahn. Also müsste es eigentlich "Bushof" heißen - in pragmatischer Analogie zum "Bahnhof". Richtig wäre diese Bezeichnung nur bei Haltestellen für den sog. "Spurbus", also einem spurgeführten Bus, der auch als Busbahn bezeichnet werden kann. Und nun no...

Wo ich war, das weiß ich jetzt nicht mehr genau

Wenn in einer sehr jungen Freundschaft Gefühle entstehen und die Freundschaft zerbricht, ist das sehr schmerzlich. Aufschreiben und andere teilhaben lassen - das ist meine Art, die Dinge für mich zu verarbeiten. Es sah alles danach aus, als ob es eine gute Freundschaft wird. So wie es zwischen Andi und mir angefangen hat, kann man sich den Beginn einer Freundschaft nur wünschen. Unsere erste gemeinsame Unternehmung führte uns am ersten Novemberwochenende hoch hinaus auf den Klettersteig am Karlsruher Grat . Vor der ersten Begegnung war ich aufgeregt, so etwas mache ich ja nicht alle Tage. Obwohl wir schon länger SMS geschrieben hatten und ein wenig über uns wussten, war alles spannend und ungewiss. "Schauen wir, dass etwas schönes daraus wächst", schrieb er in einer seiner SMS. Auf der Fahrt nach Ottenhöfen unterhielten wir uns über die Dinge, die man so wissen will. Und dann endlich ging es auf Tour, immer bergauf, raus aus dem Tal, der untergehenden Sonne entgegen. Oben a...

Mein Jahr 2014

Diesmal war es gefühlsmäßig noch schneller vergangen - das Jahr 2014. Erschreckt hat mich auch, dass mein letzter Post hier im Blog von Ende Juli ist. Zeit fliegt, kann man nicht festhalten. Begonnen hat 2014 so, wie 2013 endete: ich musste mich von meiner zweiten Bandscheiben-OP erholen und wieder fit werden. Das sah anfangs gar nicht so gut aus, da trotz einer erfolgreichen OP noch immer Schmerzen auftraten. Regelmäßiges Training für Rücken- und Bauchmuskulatur haben dann geholfen; nicht ganz unschuldig waren wohl auch zwei Cortison-Spritzen, die ich im Frühjahr zwischen die Rückenwirbel bekam (bzw. haben wollte). Nun ist genug mit Krankheiten & Co., denn seitdem bin ich wieder topfit und spüre nichts mehr. Das Training führe ich seitdem fort - mal hart mal weniger hart, wie das halt so ist. Im Frühjahr habe ich dann auch für ein Vorhaben trainiert, was im Mai anstand: das Erwandern des ca. 100 km langen Harzer Hexenstieges in fünf Etappen zusammen mit Johnny. Geplant war die...

Cowboy

Mal wieder bin ich für zwei Tage beruflich in Dresden und ich habe das Gefühl, dass ich mich hier in Sachsen heimischer fühle als nirgendwo anders auf der Welt. Klar, wo man herkommt, vergisst man nicht und man wird immer eine Bindung zu den Wurzeln haben. Da kann das derzeitige Leben noch so perfekt und toll sein. Als ich gestern durch einige Orte hier gefahren bin, dachte ich zurück an die hier verbrachten 27 Jahre. An Menschen, die in mein Leben traten und es wieder verließen oder noch immer in meinem Leben sind, an glückliche und traurige Momente. Im Auto lief gerade das Album "Cowboy" von Erasure, welches ich damals rauf und runter hörte - in meiner ersten eigenen Wohnung. Irgendwie fühlte ich mich wie damals. Und wieder einmal sind mir die Unterschiede aufgefallen, wie man hier miteinander umgeht und ich vermute, dass ich in den 13 Jahren in Karlsruhe es noch immer nicht geschafft habe, mit der unterkühlten Art vieler Menschen (nein, nicht alle) dort umzugehen. Da stell...

Mir geht das Bild einfach nicht aus dem Kopf :'-(

Der Moment

Wo ich war, das weiß ich jetzt nicht mehr genau Weiß nur eines Tages warst du hier Hast mein Leben völlig auf den Kopf gestellt Und ich war ein kleines Stück von dir Doch dann kam der Tag für dich und deine Welt Und ich fand nicht mehr zu mir zurück Und was mir bleibt ist dein Gesicht Und das Gefühl geteilt zu sein Will ich dich jemals wieder sehn Jemals wieder spürn Oder war es nur der Moment [Rosenstolz, "Der Moment"]

Why does it hurt?

Träumen, treiben lassen, die Zeit genießen. Vieles schien möglich und zum Greifen nah. Doch die Schmetterlinge wurden eingesperrt - aus Angst vor dem, was noch kommen würde. Lieber  abwarten und über die Situation klagen als bewusst versuchen, das Glück festzuhalten, um die Realität zu gestalten. Worte, die einst aus tiefstem Herzen kamen, zählen nichts mehr. Versprechen sind ohne Wert. Der Versuch, den andern zu verstehen, endet in noch größerem Unverständnis, Widersprüchen und Fragen. Interessieren die Gefühle des anderen noch? Wie echt waren die Gefühle wirklich? "Vertraue mir". Wenn aber nur Enttäuschung das Ergebnis ist, dann besser nicht. Doch dafür ist es nun zu spät. Zurück geht nicht. Wie kommt man sich vor? Falsch verstanden, vor den Kopf gestoßen oder schlicht auf den Arm genommen? Ganz sicher: sehr verletzt. Was bleibt sind Erinnerungen an eine kurze aber intensive Zeit, was bleibt sind Zweifel, was bleibt ist ein tiefes Loch im Herzen.

Dynamik und Dilemma

Was für eine wissenschaftliche Überschrift für eine Situation, in der es doch nur um Gefühle geht ... Vielleicht ist es ein Versuch, alles objektiver zu sehen. Aber wer mich kennt weiß, dass ich das nicht gut kann, wenn es ums Herz geht. Und genau darum geht es, denn mein Herz will einen völlig anderen Weg gehen als der Kopf.   Was soll man tun, wenn plötzlich und unerwartet ein Mensch in ein geregeltes Leben tritt und sich derart ins Herz hineinbohrt, als das man Tag und Nacht an nichts anderes denken kann. Solche Augenblicke sind im Leben selten, manch einer erlebt sie nie: vom ersten Augenblick an zu wissen, dass der Mensch, der einem gerade einen Kuss gegeben hat, es wert ist, noch viel mehr an Gefühlen zu investieren als eh schon da sind. Noch besser: man weiß dies schon vor dem ersten Kuss.   Das uneingeschränkt verständliche Dilemma dabei: eben dieser Mensch empfindet genauso und würde viel mehr geben. Jedoch muss er sich schützen, um nicht verletzt...

Zeitreise

Samstag Abend, Marco ist bei einer Freundin und ich habe Zeit und auch Muse nur für mich. Solche Gelegenheiten, mehr Zeit für sich selbst zu haben, sollte ich öfters nutzen. Wird mir doch bewusst, dass wir schon mittem im Jahr 2009 sind und ich gar nicht weiß, wie die Monate geblieben sind. Grund genug, es mir auf der Couch gemütlich zu machen und ein paar Jahre zurück zu gehen - rein gedanklich vorerst. Das Gefühl kommt von selbst.   Los gehts mit dem Film "Sommersturm", den ich ja hier im Blog schon einmal ausführlich beschrieben habe. Nach kurzer Zeit war ich mittendrin - in Zeiten der Unbeschwertheit, der Entdeckungen, der ganz großen Gefühle und auch der Unsicherheit; letztenendes aber doch in einer Zeit, die zu meinem Leben gehört und ohne die ich nicht so leben würde, wie ich es jetzt kann.   Noch völlig im Sommersturm versunken, höre ich mir einige Lieder von Rosenstolz an. Diese Texte begleiten mich seit vielen Jahren, mal mehr und mal weniger intensiv. Erstaun...

Wenn du aufwachst

Lass uns vergessen den Morgen danach morgen bin ich längst nicht mehr da . Ich geb dir heut ein Stück meines Lebens, dann war der Rest nicht ganz vergebens. Wenn du aufwachst, gibt´s mich längst nicht mehr, vergraben, vergessen im Häusermeer. Erstickt im Staub und im Geld dieser wunderbaren Welt. Manchmal, wenn die Sonne lacht, vergess, ich was mein Leben ausmacht. Die Männer, den Trug und den Schein, dann will ich wieder bei dir sein. Lass uns vergessen die Tränen der Stadt. Lass uns vergessen, was uns so satt macht. __________ "Wenn du aufwachst", Rosenstolz

Sinnlichkeit

Kalter Nordwind und Regen. Wärmende Hände, scheinbare Vertrautheit, Geborgenheit. Im TV Tina Turners "Private Dancer", doch getanzt wird heute nicht. I feel you, you feel me. Bedingungslose Hingabe, Sinnlichkeit. Your arms around me. Eine Sekunde kommt in den Wellen der Zärtlichkeit als Minute zurück, eine Minute als Stunde. Drifting and dreaming. Der Fantasie freien Lauf lassen. Kindische verspielte Neckereien. Verlangen. Küsse, mal sanft, mal wild. Immer mehr. Simply magic. Sehnsucht.

Sommersturm

Rein zufällig habe ich mitbekommen, dass heute Abend auf PRO7 der Film "Sommersturm" läuft. Er kam 2004 in die Kinos, wo er aber irgendwie an mir vorbei ging. Höchste Zeit also, dass ich ihn mir anschaue! Und nachdem ich den Film sah, muss ich zugeben, dass ich ihn völlig unterschätzt habe. Diese Coming Out-Geschichte ist teilweise so tiefsinnig, dass ich es erst nach genauerem Überlegen gemerkt habe. Erzählt wird das alles mit viel Witz, so dass ich sogar über die traurigen Szenen noch schmunzeln konnte. Und natürlich werden auch alle Klischees bedient. Ein Happy End gibts es auch! Aber eines hat der Film bewirkt: Ich habe mich 16 Jahre zurückversetzt gefühlt. Viele Ereignisse und auch Gefühle aus einem meiner wichtigsten Lebensabschnitte waren so nah, als hätte ich alles erst eben erlebt. Auch wenn mein Coming Out doch etwas anders war, aber in dem Film wurden die Sehnsüchte und Ideale angesprochen, die ich damals auch hatte. Wahrscheinlich nicht nur ich, s...