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Es werden Posts vom 2016 angezeigt.

Hämmernde Beats und gleißendes Licht - Jean Michel Jarre in Frankfurt

Wooooow! Mit dem Alter wird man immer besser? Dass das durchaus stimmt, bewies gestern Abend Jean Michel Jarre in der Frankfurter Festhalle bei seinem ersten Deutschland-Konzert auf seiner "Electronica"-Tour. Für mich ist er nach wie vor einer der Besten. Ganz objektiv ist er einer der bedeutendsten Künstler der elektronischen Musik und hat viele der heute bekannten DJs und Künstler inspiriert - und inspiriert sie noch immer. Und er ist 68 Jahre alt. Verstaubte und langweilige Musik? Ganz im Gegenteil ... Schon das Betreten der großen Festhalle war nicht so, wie das sonst ist. Die Halle war dunkel und nur ein paar Scheinwerfer durchschnitten die nebelige Luft zur Musik von DJ Marco Grenier. Das Finden des richtigen Platzes war eine Herausforderung. Die Musik stimmte schon gut auf das ein, was da noch kommt. Man muss wissen, dass es bei Jarre-Konzerten üblicherweise keine "Vorgruppe" gibt. Aber an diesem Abend war alles anders. Donnernde, harte Schläge, die du...

Spätsommer im Piemont

Es ist nun schon vier Wochen her, dass wir die letzten wirklich heißen Tage dieses Jahres im italienischen Piemont verbrachten. Trotzdem möchte ich noch einmal auf diese Zeit zurückblicken. In Italien waren wir noch nie, zumindest nicht so richtig. Ein paar Grenzübertritte hatten wir in Kärnten, aber mit der berühmten italienischen Lebensart hatte das nichts zu tun. Diesmal sollte es nun der Lago Maggiore sein und die Wahl fiel auf die Stadt Verbania, genauer gesagt deren Ortsteil Suna. Die Anreise mit dem Auto an einem Montag war nicht so toll. Es sind nur knapp 500 km, allerdings fühlte sich die Fahrt wie eine Ewigkeit an. Das mag an dem schlechten Wetter und dem Stau vorm Gotthard-Tunnel gelegen haben. Raus aus dem Tunnel und alles war anders: Sonne. Man konnte nun endlich die Berge sehen, durch die wir schon die ganze Zeit gefahren sind und das Ziel war nahe. Endlich kam Urlaubsstimmung auf. Die letzten Kilometer ging es immer direkt am Ufer des Lago Maggiore entlang und nicht ...

200 Kilometer Eifelsteig und 1.210 Meter Elbsandsteingebirge

Drei Wochen Urlaub sind eigentlich eine lange Zeit. Für den, der aber Urlaub macht, kann es nie lang genug sein. So vergingen rückblickend die drei Wochen im Mai und Juni gefühlsmäßig doch recht schnell, zumal sie auch gut ausgefüllt waren. In den ersten beiden Wochen wanderte ich mit Johnny auf dem Eifelsteig. Eine solche Mehrtageswanderung ist schon fast Tradition. Einmal im Jahr geht's zusammen auf die Strecke. Da der Eifelsteig mehr als 300 km lang ist, entschieden wir uns für eine Aufteilung. So machten wir in diesem Jahr acht Etappen mit insgesamt ca. 200 km. Die restlichen sieben Etappen werden wir im kommenden Jahr erwandern. Los ging's in Aachen, einer Stadt, von der wir beide irgendwie mehr erwartet hätten. Ok, der Dom ist schon imposant und architektonisch beeindruckend. Auch der Weihrauch, der dort verbreitet wird, ist ein besonderer. Ansonsten machte die Stadt einen eher tristen Eindruck auf uns. Aber wir waren auch nicht auf große Städte eingestellt, so...

Ich versteh' nur Bahnhof

Heute las ich eine Meldung, in der es um den russischen "Weltraumbahnhof" geht. Klar, ich wusste, was gemeint ist und das weiß wohl auch jeder andere. Trotzdem wundere ich mich - und das nicht erst seit heute - warum viele Knotenpunkte, die irgendetwas mit Beförderung zu tun haben, als "Bahnhof" bezeichnet werden. Der klassische Bahnhof, also das Gebäude mit Bahnsteigen und Gleisen, hat etwas mit Zügen und EisenBAHN zu tun. Deswegen ist es ein "Bahnhof". Wenn nun aber keine Eisenbahnen, sondern Busse von einer überdachten Ansammlung von Bushaltestellen abfahren, dann ist das ein "Busbahnhof". Aber warum? Wir fahren doch in der Regel mit dem Bus und nicht mit der Busbahn. Also müsste es eigentlich "Bushof" heißen - in pragmatischer Analogie zum "Bahnhof". Richtig wäre diese Bezeichnung nur bei Haltestellen für den sog. "Spurbus", also einem spurgeführten Bus, der auch als Busbahn bezeichnet werden kann. Und nun no...

Turnbeutelvergesser - oder mein (einst gestörtes) Verhältnis zum Sport

Zehn Jahre Schule in der DDR - das waren 10 Jahre, in denen jede Woche zwei Stunden körperliche Ertüchtigung angeordnet wurden. Und schon damals empfand ich es wie heute, wenn ich zu irgend etwas gezwungen werde - es macht mir keinen Spaß. Dummerweise wurden die sportlichen Leistungen auch noch bewertet. Bewegung und Sport ist und war sicherlich gut, aber doch nicht auf Druck und Androhung von schlechten Noten? Egal, ich habe es über mich ergehen lassen und nur selten fand ich es toll. Ausreden gab es keine. 3.000 Meter rennen, Eisenkugeln durch die Luft schleudern oder über irgend welche Hindernisse springen - ich habe es schlicht gehasst. Juhu, Schule geschafft, jetzt Berufsausbildung. Auch da gab es Schule. Und Sport. Unser Sportlehrer war ein fieser Prolet, zumindest hat er anfangs diesen Eindruck gemacht. Aber ich war mit meiner sportlichen Abneigung nicht allein; ich lernte Johnny kennen, er ist heute mein bester Freund. Und zusammen waren wir stark und widersetzten uns dem pol...