Gestern nun war die Eröffnung meines persönlichen "Konzertfrühlings". Und wir wollen ja nicht kleckern, sondern klotzen und legen gleich rchtig los: Der Altmeister der elektronischen Musik Jean Michel Jarre in der altehrwürdigen Frankfurter Oper. Da weiß man von vornherein, dass es nicht so ein bombastisches Spektakel wie in Houston, Lyon, London, Paris, Peking .... wird. Nein, man beschränkt sich auf die Musik, nicht auf das drumherum. An sich schon mal ein guter Ansatz. Mein Platz in der 9. Reihe kostete satte 84 Euro. Der Meister ist eben teuer. Bevor das Konzert aber begann, traf ich noch Jens, den "Quizmaster" aus dem Erasure-Forum. Wir redeten kurz über alles mögliche, hauptsächlich über Jarre. Beim nächsten Erasure-Fanmeeting werden wir dann aber sicher mehr Zeit zum Quatschen haben.
Mit gut 15 Minuten Verspätung begann es dann. Die Einstimmungsmusik "Waiting For Cousteau" (ist gut gegen Kopfschmerzen) wurde ebenso wie das Licht im Saal abgeblendet und es herrschte eine Weile Dunkelheit. Dann wurde ein weißer Plastiksessel, der mit der Rückseite zum Publikum stand, angestrahlt und es ertönte "Guten Abend! Good Evening!" und aus dem Sessel sprang Herr Jarre heraus. Er war voller Tatendrang und wirklich gut drauf. So nah am Publikum ist er ja nicht wirklich häufig. Er erzählte uns dann etwas über "Oxygene" und dessen Neueinspielung und dass er sich freut, in Frankfurt sein zu können - einer Stadt, die für die elektronische Musik wichtig war. Weiter erzählte er etwas über seine alten Synthesizer, und die waren wirklich sehenswert. Ich meine, ich habe noch nie ein Modularsystem von Moog in Natur gesehen, gestern schon. Wow! Gleichzeitig warnte er uns aber auch vor seinen "alten Ladies", da diese manchmal zicken und Unfälle passieren können - diese will er aber dann mit uns (dem Publikum) gemeinsam erleben. So witzig das auch klingen mag: bei einem seiner letzten Konzerte (glaube in der Royal Albert Hall in London) gab der MomoryMoog seinen Geist auf. Er stellte nun noch seine drei Mitstreiter Perrier, Rimbert und Samard vor, von denen die ersten beiden bereits bei seinen ersten Konzerten unterstützend dabei gewesen sind.
Nun begann endlich das Konzert und die ersten elektronisch erzeugten Töne wurden in das Publikum gestreut. Man begann mit einem kurzen Tuning der Instrumente, denn analoge Synthesizer klingen jeden Tag anders und verlieren gerne mal die richtige Stimmung. Sehr beeindruckend, die alten Synthies in dieser Lautstärke zu hören. Und es war sehr laut, streckenweise taten mir sogar die Ohren pfeifen. Rein optisch war es weniger spektakulär, aber nichtsdestotrotz interessant. Man arbeitete viel mit Licht, weniger mit Projektionen (völlig Jarre-untypisch). Die Herren konzentrierten sich tatsächlich auf das Wesentliche. Fein. Und noch was Jarre-untypisches: der Meister spielte wirklich live und freute sich wie ein kleines Kind nach jedem Stück, dass alles so gut geklappt hat. Grausam nur war sein Part am Theremin. Nein, das kann er nicht wirklich spielen. Was er da gemacht hat, kann ich auch! Trotzdem bekam er dafür Applaus - wahrscheinlich deswegen, weil er endlich damit aufgehört hat. Jarre spielte also sein "Oxygene" komplett mit einigen neuen Zwischenstücken und es klang nicht immer so, wie auf dem Studioalbum, das ist ganz klar. Ich vermute aber, dass man als Zuhörer schon das Gesamtwerk im Ohr haben muss, um den Klängen folgen zu können. Jemand, der vorher noch nie das Album gehört hat, wäre sicher enttäuscht gewesen.
Mein persönliches Highlight war der goße Spiegel, der von der Decke gelassen und in einem Winkel von ca. 45 ° zum Publikum gestellt wurde, so dass man die Bühne von oben betrachten konnte. Mein Interesse an dem Konzert war ja eh nur zur Hälfte musikalisch motiviert, der Rest war technische Neugier. Und die wurde mit diesem Spiegel mehr als befriedigt. Was man sonst von vorn nicht sehen konnte, sah man nun aus einer genialen Perspektive. So viele alte Synthies ... einfach beeindruckend!
Pannen bei der alten Technik sind ausgeblieben, nur der ARP 2600 war etwas verstimmt. Das Publikum war begeistert und zollte dem alten Meister genügend Respekt und Anerkennung - vielleicht nicht unbedingt für das, was er an diesem Abend gemacht hat, so aber für sein Lebenswerk im Ganzen. Jarre hat es genossen und fühlte sich sehr wohl - eine ideale Stimmung für ein Konzert, welches seinen Preis wert war. Man muss sich das mal vorstellen: Da vorn auf der Bühne, nur wenige Meter entfernt, steht der Mann, der die elektronische Musik salonfahig gemacht hat und an dem sich Generationen von Musikern orientiert haben und weiterhin orientieren! So auch Schiller und Onetwo - und dies sind die beiden nächsten Events meines "Konzertfrühlings".
Mit gut 15 Minuten Verspätung begann es dann. Die Einstimmungsmusik "Waiting For Cousteau" (ist gut gegen Kopfschmerzen) wurde ebenso wie das Licht im Saal abgeblendet und es herrschte eine Weile Dunkelheit. Dann wurde ein weißer Plastiksessel, der mit der Rückseite zum Publikum stand, angestrahlt und es ertönte "Guten Abend! Good Evening!" und aus dem Sessel sprang Herr Jarre heraus. Er war voller Tatendrang und wirklich gut drauf. So nah am Publikum ist er ja nicht wirklich häufig. Er erzählte uns dann etwas über "Oxygene" und dessen Neueinspielung und dass er sich freut, in Frankfurt sein zu können - einer Stadt, die für die elektronische Musik wichtig war. Weiter erzählte er etwas über seine alten Synthesizer, und die waren wirklich sehenswert. Ich meine, ich habe noch nie ein Modularsystem von Moog in Natur gesehen, gestern schon. Wow! Gleichzeitig warnte er uns aber auch vor seinen "alten Ladies", da diese manchmal zicken und Unfälle passieren können - diese will er aber dann mit uns (dem Publikum) gemeinsam erleben. So witzig das auch klingen mag: bei einem seiner letzten Konzerte (glaube in der Royal Albert Hall in London) gab der MomoryMoog seinen Geist auf. Er stellte nun noch seine drei Mitstreiter Perrier, Rimbert und Samard vor, von denen die ersten beiden bereits bei seinen ersten Konzerten unterstützend dabei gewesen sind.
Nun begann endlich das Konzert und die ersten elektronisch erzeugten Töne wurden in das Publikum gestreut. Man begann mit einem kurzen Tuning der Instrumente, denn analoge Synthesizer klingen jeden Tag anders und verlieren gerne mal die richtige Stimmung. Sehr beeindruckend, die alten Synthies in dieser Lautstärke zu hören. Und es war sehr laut, streckenweise taten mir sogar die Ohren pfeifen. Rein optisch war es weniger spektakulär, aber nichtsdestotrotz interessant. Man arbeitete viel mit Licht, weniger mit Projektionen (völlig Jarre-untypisch). Die Herren konzentrierten sich tatsächlich auf das Wesentliche. Fein. Und noch was Jarre-untypisches: der Meister spielte wirklich live und freute sich wie ein kleines Kind nach jedem Stück, dass alles so gut geklappt hat. Grausam nur war sein Part am Theremin. Nein, das kann er nicht wirklich spielen. Was er da gemacht hat, kann ich auch! Trotzdem bekam er dafür Applaus - wahrscheinlich deswegen, weil er endlich damit aufgehört hat. Jarre spielte also sein "Oxygene" komplett mit einigen neuen Zwischenstücken und es klang nicht immer so, wie auf dem Studioalbum, das ist ganz klar. Ich vermute aber, dass man als Zuhörer schon das Gesamtwerk im Ohr haben muss, um den Klängen folgen zu können. Jemand, der vorher noch nie das Album gehört hat, wäre sicher enttäuscht gewesen.
Mein persönliches Highlight war der goße Spiegel, der von der Decke gelassen und in einem Winkel von ca. 45 ° zum Publikum gestellt wurde, so dass man die Bühne von oben betrachten konnte. Mein Interesse an dem Konzert war ja eh nur zur Hälfte musikalisch motiviert, der Rest war technische Neugier. Und die wurde mit diesem Spiegel mehr als befriedigt. Was man sonst von vorn nicht sehen konnte, sah man nun aus einer genialen Perspektive. So viele alte Synthies ... einfach beeindruckend!
Pannen bei der alten Technik sind ausgeblieben, nur der ARP 2600 war etwas verstimmt. Das Publikum war begeistert und zollte dem alten Meister genügend Respekt und Anerkennung - vielleicht nicht unbedingt für das, was er an diesem Abend gemacht hat, so aber für sein Lebenswerk im Ganzen. Jarre hat es genossen und fühlte sich sehr wohl - eine ideale Stimmung für ein Konzert, welches seinen Preis wert war. Man muss sich das mal vorstellen: Da vorn auf der Bühne, nur wenige Meter entfernt, steht der Mann, der die elektronische Musik salonfahig gemacht hat und an dem sich Generationen von Musikern orientiert haben und weiterhin orientieren! So auch Schiller und Onetwo - und dies sind die beiden nächsten Events meines "Konzertfrühlings".
Kommentare
Kommentar veröffentlichen