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2020 - kann man (nicht) weglassen

Fragt man jemand nach dem Jahr 2020, winken alle ab. Das Jahr von Corona und Lockdown. Aber davon unabhängig hatte ich persönlich schon bessere Jahre erlebt, wobei natürlich nicht alles schlecht war.

Im März wurde unser schwarzer Kater Mogli krank. Er wohnt seit 2006 bei uns. Als wir ihn aus dem Tierheim geholt hatten, war er vermutlich 1 Jahr alt; das weiß ja niemand so genau. Nun mussten wir ihn einschläfern lassen. Niereninsuffizienz ist nicht heilbar. Das war ein ziemlich schwerer Schlag. Seine Katzenfreundin Chipsy war jetzt allein.

Dann kam die Pandemie und alles wurde abgesagt. Konkret betraf das für mich zwei Konzerte (Pet Shop Boys und Alex Christensen), auf die ich mich gefreut hatte. Auch die anderen Veranstaltungen, die jedes Jahr fast zum Pflichtprogramm für mich gehören, fielen aus: "Das Fest", die Karlsruher Mess' und der Cannstatter Wasen. Ok es musste sein. Die Konzerte werden 2021 nachgeholt und der Rest findet *vielleicht* auch wieder statt.

Die jährliche Mehrtageswanderung mit Johnny, die im Mai in der Oberlaustitz sein sollte, konnten wir natürlich auch nicht machen. Wir hätten zwar wandern können, wären wohl aber auf Grund der Beschränkungen in der Gastronomie jämmerlich verhungert. Auch hier hoffen wir auf 2021.

Corona zum Trotz fuhren wir im Juni für eine Woche nach Zinnowitz. Diesen Urlaub hatten wir geplant und durften ihn auch antreten. Wer hätte das gedacht. Wir hatten eine schöne Ferienwohnung mit einem Rauchmelder direkt über der Mikrowelle. Bei unserem ersten Frühstück stand dann auch schon die Feuerwehr mit zwei Löschzügen vor der Tür, nachdem die Dorfsirene allen anderen Bewohnern mitgeteilt hat, dass es irgendwo brennt. Dabei waren es nur die Frühstücksbrötchen, die ich in der Mikrowelle aufgewärmt hatte. Ab diesem Zeitpunkt verachtete ich das Gerät zutiefst. Der Urlaub jedoch war wieder wundervoll und auch das Wetter hat sein Bestes gegeben. Auf dem Rückweg machten wir noch einen sehr kurzen Zwischenstopp bei meinen Eltern in Meerane.

Im Juli dann der nächste Hammer: Marco brach sich bei einem Arbeitsunfall den Ellenbogen. Klar musste er operiert werden und konnte dann ein paar Wochen lang den linken Arm nicht wirklich nutzen. Die Genesung dauert bis heute, so lange ist er schon krank geschrieben. Im Juli waren auch meine traditionellen "Dresden-Tage" geplant mit Wanderungen in der Sächsischen Schweiz, wovon ich zwei Touren mit Freunden machen wollte. Die fielen nun ins Wasser ...

Doch der Juli konne noch mehr: unsere andere Katze Chipsy wurde nun ebenfalls krank und auch ihr konnte nicht mehr geholfen werden. Vier Monate nach Mogli mussten wir uns nun von Chipsy verabschieden. Sie war ca. 18 Jahre alt und hatte somit ein sehr gutes und langes Katzenleben gehabt. Schön war es für uns dennoch nicht.

Nochmal Juli, denn der Monat hatte es in sich. Mein Handy wurde mir geklaut. Es war noch nicht mal ein Jahr alt und ich dachte immer, dass mir sowas nie passieren kann. Ich habe mir ein neues gekauft. Nach zwei Wochen versagte es pötzlich seinen Dienst, gerade in dem Moment, als ich mit einem Freund eine Wandertour starten wollte. Ich bekam ein neues und verlor kurzzeitig den Glauben an Apple und seine Produkte. Das neue funktioniert - bis jetzt.

Den für September geplanten Urlaub am Achensee in Österreich haben wir im August storniert, da die OP-Nachsorge von Marco allgegenwärtig war. Die drei freien Wochen habe ich dennoch genutzt. Für eine Woche nahm ich mir eine kleine Ferienwohnung in Rudolstadt und durchwanderte das Schwarzatal. In der anderen Woche schlug ich mein Basislager in Gera auf,  erkundete die Überreste des Wismut-Bergbaus, machte Touren in der Umgebung und eine Wanderung zusammen mit meinen Eltern im Vogtland. In der letzten Woche fuhr ich für einen Tag nach Herten ins Ruhrgebiet und machte mir Gedanken über meinen Job.

Das Jahr neigt sich dem Ende und die zweite Corona-Welle bricht herein. Also wurde uns nun auch unser traditionelles Weihnachtsmarkt-Hopping in Sachsen und Thüringen vermasselt. Meine Eltern besuchten wir dieses Mal in der Adventszeit nicht - aus Vernunft. Stattdessen kam von ihnen ein Weihnachtspaket mit selbst gebackenem Stollen und anderen Leckereien.

Heute nun ist Silvester. Das neue Jahr werden wir gemütlich zu zweit begrüßen. Vorher aber werden wir Silvester feiern und Raclette essen und mit Sekt anstoßen - zusammen mit Moni, Klaus und Chantal. 20 Uhr werden wir wieder zu Hause sein, um nicht mit der Ausgangssperre in Konflikt zu kommen.

Es war nicht alles schlecht in dem Jahr, nein. Freunde sind viel wertvoller geworden. Und auch die kleinen Dinge sind wieder mehr in den Mittelpunkt gerückt, wobei ich die schon immer gewürdigt habe. Doch ich will nun auch mal wieder unvernünftig sein - vielleicht 2021 :-)



Kommentare

Anonym hat gesagt…
Ein sehr schön geschriebener Bericht zu Deinem Jahr 2020. Hier lässt Du einen also teilhaben an Deinen persönlichen Erfahrungen. Vielen Dank dafür und liebe Grüße, Scout Jens.
Anonym hat gesagt…
Tja Jens, wie du aber siehst, habe ich mein Blog leider seit einiger Zeit sehr vernachlässigt. Aber vielleicht habe ich ja mal wieder Muse …