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Mystische Wanderung am Michaelsberg

Wenn ich hier etwas über eine Wanderung schreibe, sind es ja normalerweise lange Strecken, die auch mal über mehrere Tage gehen. Gestern aber waren es nicht einmal fünf Kilometer - und trotzdem war es eine besondere Wanderung. Start war gegen 22:30 Uhr in Untergrombach/Bruchsal und Ziel war die Michaelskapelle auf dem gleichnamigen Berg. 22:30 Uhr? Ja genau! Was man früher auch schon gemacht hat, war ja schön - eine Nachtwanderung! Ausgerüstet mit Taschenlampen ging es also los, hinein in die Dunkelheit ...

Die ersten Meter waren noch durch Straßenlaternen beleuchtet. Sehr schnell ging es dann in den Wald, der Weg war relativ breit und noch gut zu sehen. Das lag wohl auch an dem Mond, der ab und zu hinter den Wolken hervorkam. Je weiter wir uns vom Ort entfernten, umso ruhiger und dunkler wurde es. Nun ging es einen sehr schmalen, steilen Weg mit Treppen hinauf, das war spannend.


Auf dem nächsten größeren Weg angekommen, ging es eine ganze Weile auf fast gleichbleibender Höhe nach Westen und später Norden. Die Trockenmauern am Weg sahen im fahlen Licht unserer LED-Lampen ziemlich mystisch aus. Wie freundlich und einladend diese Landschaft doch bei Tageslicht ist ...


An einer Wegkreuzung die nächste Überraschung: eine Heiligenskulptur, die bei dieser Beleuchtung wirklich geheimnisvoll wirkte. Weiter auf dem Weg nach oben raschelte es immer mal wieder im Gebüsch und in den Bäumen. Hier wohnen wohl viele nachtaktive Tiere.


Auf dem nur knapp 270 m hohen Gipfel angekommen, sahen wir schemenhaft die Michaelskapelle. In den frühen Abendstunden wird die Kapelle angestrahlt, so dass man sie auch vom Tal sehr gut sehen kann. Leider waren wir zu spät und ein Foto gelang nicht - unsere Taschenlampen konnten das große Gebäude natürlich nicht so gut in Szene setzen. Trotzdem - da oben ist es einfach schön! Auch bei Dunkelheit hat man einen tollen Blick in die Weite. Südwestlich sieht man die Lichter der Raffinerie am Rhein bei Karlsruhe, unmittelbar am Fuß des Berges das kleine Örtchen Untergrombach, etwas weiter in nördlicher Richtung die Lichter von Bruchsal und irgendwo weiter hinten ein Skybeamer, der die Wolken erhellte. Westlich am Horizont sah man das Kernkraftwerk Philippsburg. Wir setzen uns auf eine Bank und waren da oben nicht die einzigen - ein beliebtes Ausflugsziel selbst bei Nacht.

Der Abstieg führte uns am Kindlesbrunnen vorbei, bei Dunkelheit ebenfalls ein mystischer Ort. Und mancher Baum tat bei der Beleuchtung sein Übriges ...


Anstrengend war die Tour natürlich nicht, dafür aber mal etwas komplett anderes und irgendwie zauberhaft :-)


Der Link zur Tour: https://www.komoot.de/tour/5563782

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