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Wandern im Hochgebirge und atemberaubende Landschaften

Unser diesjähriger Frühlingsurlaub im Mai sollte wieder in die Berge gehen. Diesmal haben wir uns für Zell am See in Österreich entschieden. Eigentlich ist die Gegend bekannt für hervorragende Wintersportbedingungen. Aber auch zum Wandern soll es wohl viele Möglichkeiten geben. Doch bevor ich weiterschreibe, hier zunächst einmal dieses beeindruckende Panorama vom höchsten Berg im Land Salzburg, dem Kitzsteinhorn:


Solche Landschaften sollten uns nun die ganzen Tage begleiten - was für tolle Aussichten! Aber auch der Blick vom Balkon des Hotels war immer wieder sehenswert. Direkt am See gelegen, konnte man zum Kitzsteinhorn und zur Schmittenhöhe oberhalb von Zell schauen Vorausgesetzt, die Berge lagen nicht im Nebel.


Bevor es uns aber auf die Berge zog, begannen wir ganz harmlos mit einem Rundgang durch Salzburg. Das Wetter war an diesem Tag eher nass und die Stadt wirkte nicht sonderlich schön. Vielleicht lag es daran, dass ich mit dieser Stadt nicht wirklich viel anfangen konnte. Viel schöner war es dann auf Gut Aiderbichl. Ja, genau das, was man immer zu Weihnachten im Fernsehen sieht. Auch wenn ich das ganze ein klein wenig kritisch sehe (es gibt hunderte Tierheime und Gnadenhöfe, die ringen um jeden Cent und hier hat man praktisch Luxus), so ist es doch bemerkenswert, was die Menschen für die Tiere tun. Und ganz lecker war der Soja-Gulasch, den es dort gab. Allein das ist ein Grund, wieder einmal hinzufahren.


Doch nun hinauf auf die Berge! Unsere erste Tour ging hinauf auf den Plettsauberg oberhalb von Zell; nicht ganz so hoch wie die Schmittenhöhe. Hochgebirge war das natürlich noch nicht, aber trotzdem anspruchsvoll und vor allem wunderschön. Die 14 Kilometer schafften wir in vier Stunden. Die Höhenunterschiede kann man leicht unterschätzen. Bei dieser Tour ging es knapp 900 Meter auf 1.327 Meter bergauf - und auch wieder bergab.


Um das schöne Wetter noch richtig auszunutzen, entschieden wir uns an diesem Tag noch für eine Fahrt auf das Kitzsteinhorn. Dabei mussten wir zweimal die Bergbahnen wechseln und je höher wir kamen, umso mehr Schnee lag da noch und - wie überraschend - viele Leute fuhren da oben Ski. Die strahlende Sonne und der Schnee sorgten dann auch noch für einen kleinen Sonnebrand bei mir. Und noch eine angenehme Überraschung: Es gab da oben auf dem Berg kostenlos W-LAN; wie wir im Laufe der Tage feststellten, eine Selbstversändlichkeit an vielen öffentlichen Orten.



Wir bleiben in Hochgebirgsstimmung. Eine Herausforderung für Mensch und Auto ist die Großglockner-Hochalpenstraße. In vielen Serpentinen und ständigen Steigungen geht es auf dieser mautpflichtigen Straße in Richtung Großglockner. Am Ziel sollte man eigentlich den 3.798 Meter hohen Berggipfel sehen, aber der versteckte sich leider in den Wolken. Doch alles andere war ein sehr lohnenswertes kleines Abenteuer, bei dem ich offenbar die falsche Kleidung trug.



Ein weniger hoher Berg ist der Maiskogel bei Kaprun, den man mit einer uralten Seilbahn erreichen kann. Oben gibt es eine richtig gemütliche Almhütte mit Tieren, so wie man sich das vielleicht vorstellt. Klar, was macht man nicht alles für die Touristen.


Unsere nächste Wandertour machten wir in Fieberbrunn. Ebenfalls ein Wintersportgebiet, etwas abgelegen, aber auch in einer sehr schönen Landschaft.


Diese 12 Kilometer waren ganz moderat und überhaupt nicht zu vergleichen mit den nur 10 Kilometern im Hochgebirge. Bei dieser Hochgebirgstour starteten wir von der Schmittenhöhe oberhalb von Zell, die wir mit der Seilbahn erreichten. Es ging ein starker Wind und wirklich warm war es auch nicht.  Allerdings wussten wir anfangs nicht, was uns erwartete. Lediglich die vorher mit komoot geplante Streckenführung war bekannt. Ziel war der Maurerkogel auf 2.083 Metern Höhe. Diesen erreichten wir auch, wenn auch nicht immer auf den vorgesehenen Pfaden. Schnee und Wasser versperrten uns nicht nur einmal den Weg.


Das Gipfelkreuz erreichten wir trotz diesen Hindernissen. Der Heimweg war dann genau so voller Überraschungen und beim Zurückschauen erschien doch so mancher Pfad als recht gefährlich.


Neben diesen Highlights verbrachten wir natürlich auch ganz normale Tage. Das Wetter spielte zum größten Teil mit, auch wenn wir alle Arten Kleidung von T-Shirt und kurzer Hose bis hin zu sturmsicherer Jacke brauchten. Der Mai ist in diesem Gebiet weder Sommer- noch Wintersaison. Daher  waren auch viele Bergbahnen, Almhütten aber auch die sehenswerten Hochgebirgsstauseen bei Kaprun noch nicht geöffnet. Trotzdem wussten wir die Tage sinnvoll zu nutzen.

Und mein Rücken? Ich hatte ja vor sechs Wochen eine Bandscheiben-OP und es war nicht wirklich klar, ob dieser Urlaub wie geplant stattfinden kann. Das anstrengende Wandern mit den vielen Steigungen und Gefällen verlangte viel Kraft und Gleichgewicht. Und das war wohl das beste Training, um wieder fit zu werden - besser als jede Reha. Dann kann es ja in den Wandersommer 2013 gehen, wenn es nicht dauernd regnen würde ....

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